Planetare Verteidigung: Mehr als 10.000 große erdnahe Asteroiden gefunden

Die Suche nach potenziell gefährlichen Asteroiden nimmt seit Jahren an Fahrt auf. Nun sind mehr als 10.000 Asteroiden mit über 140 Metern Durchmesser bekannt.

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(Bild: ImageBank4u/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Astronomen kennen jetzt mehr als 10.000 erdnahe Asteroiden, die einen Durchmesser von mindestens 140 Metern haben. Das geht aus der jüngsten Aktualisierung der entsprechenden Datenbank des Center for Near Earth Object Studies (CNEOS, Zentrum für erdnahe Objekte) der NASA hervor. Demnach sind aktuell genau 10.003 solcher Objekte bekannt, 888 davon sind sogar mehr als einen Kilometer groß. Insgesamt wurden bislang über 28.000 erdnahe Asteroiden gefunden, also Asteroiden, deren Orbit der Umlaufbahn der Erde nahekommt – aber nicht zwangsläufig der Erde selbst. Die Suche danach hat seit etwa 20 Jahren massiv an Fahrt aufgenommen.

Der aktuelle Zwischenstand

(Bild: CNEOS)

Ein Asteroid gilt als erdnah, wenn er sich der Sonne auf seiner Bahn auf bis zu 1,3 Astronomische Einheiten (AE) nähert, unsere Erde kreist in einer AE Entfernung um die Sonne. Ein potenziell gefährlicher Asteroid (PHA) nähert sich dem Erdorbit auf bis zu 7,5 Millionen Kilometer (0,05 AE) und hat einen Durchmesser von mindestens 140 Meter. Nicht nur das CNEOS trägt Informationen zu derartigen Objekten zusammen, die dortige Tabelle gilt aber weltweit als eine der wichtigsten. Das dort eingesetzte System zur Überwachung potenziell gefährlicher Himmelskörper war erst vor kurzem erneuert worden. Sentry-II ("Wachtposten") soll nicht nur viel schneller die Einschlagwahrscheinlichkeiten für Asteroiden und andere potenziell gefährliche Objekte ermitteln. Sie deckt jetzt auch Spezialfälle ab.

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Der jetzt erreichte Meilenstein von 10.000 großen erdnahen Asteroiden heißt nicht, dass nun alle Himmelskörper im Sonnensystem bekannt wären, die der Erde gefährlich werden könnten. Den jüngsten Zahlen zufolge gehen die Forscher und Forscherinnen davon aus, dass wir etwa 95 Prozent aller erdnahen Asteroiden kennen, die einen Durchmesser von über einen Kilometer erreichen. Bei Objekten im Bereich zwischen unter 1000 Metern bis 140 Metern schätzen sie, dass gerade einmal 36 Prozent erfasst sind. Von den schätzungsweise mehreren Millionen kleineren Objekten wurde demnach sogar erst ein winziger Bruchteil entdeckt. Die würden bei einer möglichen Kollision aber zumeist auch keine größeren Schäden anrichten.

Am ergiebigsten bei der Suche nach erdnahen Asteroiden waren den Zahlen zufolge das Programm Lincoln Near Earth Asteroid Research (Linear) des Massachusetts Institute of Technology, das vor allem viele der besonders großen Objekte entdeckt hat. Seit etwa 2005 geht ein Großteil der Entdeckungen auf die Himmelsdurchmusterungen Catalina am Mount-Lemmon-Observatorium und Pan-STARRS am Haleakalā-Observatorium zurück, die viele Asteroiden mit einem Durchmesser von weniger als einem Kilometer finden.

[Update 18.02.2022 – 07:40 Uhr] Eine Zahlenangabe zur Definition potenziell gefährlicher Asteroiden wurde korrigiert.

(mho)